Page 23 - Freizeitarena
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  entdeckungen
botanischer garten
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  Forschen und Flanieren –
Ein Besuch im Experimentellen Botanischen Garten der Universität
Wer mit dem Auto in den Harz will, nimmt bekanntlich als direkteste Verbindung aus dem Göttin- ger Norden die B27. Wer sich primär für die Pflanzenwelt des Harzes interessiert, muss dabei gar nicht weit fahren, sondern zweigt noch in Weende von der Bundesstraße ab: Im Experimentellen Botanischen Garten der Universität findet er sie schon, die Harzvegetation. Und außerdem die des Mittelmeers oder Kaliforniens. Und noch vieles mehr.
 Es ist ja durchaus gerechtfertigt,
wenn man beim Begriff Botanischer Garten unwillkürlich an den Alten Botanischen Garten am Wall denkt. Er ist zentraler gele- gen und gehört mit seinem alten Baumbestand, seiner auf die Gründung von 1736 zurückgehenden historischen Anlage und sei- ner geschichtlichen Bedeutung zu den wichtigsten Sehenswür- digkeiten der Stadt. 230 Jahre später, 1967 im Zuge der Norder- weiterung der Uni, wurde der Neue Botanische Garten gegrün- det. Weil er mittlerweile also nicht mehr ganz so neu ist und um seinen Charakter als wissenschaftlicher Versuchsgarten der Universität zu betonen, hat man ihn in »experimentell« umbe-
nannt – das wird seinem Hauptzweck gerecht, mag aber viel- leicht manche Besucher abschrecken. Was schade wäre.
Denn ähnlich wie der alte, ist auch der neue Botanische Garten ein unbedingt besuchenswerter Ort nicht nur für Freundinnen und Freunde der Flora. Das weitläufige Gelände, vom dem ca. 10 ha für die Öffentlichkeit begehbar sind, ist auch für botanische Laien interessant und weist eine einnehmende Atmosphäre auf, die sich unmittelbar erschließt. Eingebettet in die Hanglagen an der Lutter markiert er einen Übergang von der Stadt in die umgebende Landschaft, sein Wegenetz lädt zu allen Jahreszei-
 
























































































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