Page 21 - Freizeitarena
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»Hat sich so ergeben«, sagt Husmann lapidar. Ergeben hat sich zudem die Gründung einer Filmfirma, eines Verlags und einer Zeitschrift. Des Weiteren schrieb er Bücher, drehte Filme und hatte als promovierter Ethnologe mit dem Schwerpunkt Anthropologie und Sport eine halbe Stelle am Institut für Wis- senschaftlichen Film inne. »Man muss offen sein für Dinge, und man muss aufhören können«, erläutert Rolf Husmann diesen
bunten Lebenslauf.
Offen war Husmann vor ein paar Jahren für ein ganz neues Kapi- tel: Seit 2014 ist er Manager der Deutschen Blindenfußball- Nationalmannschaft und hat in diesem Aufgabenfeld vielleicht seine interessanteste Herausforderung gefunden. Vorläufig.
Husmann verdanken die Göttinger die (allerdings von zu weni- gen genutzte) Chance, sich Blindenfußball anzuschauen, und auch wenn es nach einem unbotmäßigen Kalauer klingt: Man muss ihn gesehen haben, um zu verstehen, was daran so beein- druckend ist. Im Mai trat die deutsche Mannschaft im Sportpark am Jahnstadion als Vorbereitung auf die vom 18. bis 26. August in Berlin stattfindende EM zwei Mal gegen eines der besten Teams des Kontinents, die Türkei, an. Es war nicht das erste Mal, dass Husmann solche Spiele nach Göttingen geholt hat, ist die Stadt doch zu einem Zentrum des Deutschen Blindenfuß- balls geworden, seit Husmann deren Auswahl betreut.
Bisweilen ruppig: Blindenfußball
Ausgelöst wurde diese Entwicklung allerdings in Berlin: Im Rahmen der Berlinale sah Husmann 2011 einen Kurzfilm über Blindenfußball und war spontan fasziniert von diesem Sport. Er reiste in der Folge zu einem Match der 2008 gegründeten, aus neun Teams bestehenden Blindenfußball-Bundesliga. Ange- sichts der kleinen Szene nicht ganz verwunderlich entwickelten sich rasch Kontakte, u.a. zum Bundestrainer Ulrich Pfisterer. Irgendwann wurde Husmann gefragt, ob er sich nicht für das Nationalteam engagieren wolle: für zwei bis drei Wochen im Jahr. Husmann wollte – und ist seither fürwahr engagiert: Zwei bis drei Wochen im Jahr hat er nichts mit dem Blindenfußball zu tun ...
Seine Aufgabe sieht er in einer umfassenden Förderung dieser Fußballvariante, deren Entwicklung immer noch in den Kinder- schuhen steckt. Es fehlt an öffentlicher Wahrnehmung und natürlich an Geld. Husmann gründete einen »Freundeskreis der Deutschen Blindenfußball-Nationalmannschaft e.V.« mit Sitz in Göttingen. Rührig und unermüdlich nutzt er seine bestehenden Kontakte und versucht neue zu knüpfen, reist umher – und beschränkt sich nicht darauf, den hiesigen Blindenfußball zu promoten. Seit diesem Jahr kümmert er sich darum, Blinden- fußball in Ghana zu etablieren – eine fast zwangsläufige Symbi- ose seines Bedürfnisses, »soziales Handeln mit dem Sport zu verbinden«, die Konsequenz seiner Leidenschaft für Fußball und Reisen, der auf Ethnologenzeiten zurückgehenden Begeis-


































































































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