Page 19 - Freizeitarena
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Ausbildung von Lachyoga-Leitern und -Lehrern qualifiziert. Der umtriebige und in vielen therapeutischen und lachspezifischen Belangen ausgebildete und erfahrene 49-Jährige legt allerdings größten Wert darauf, dass seine Klientel nicht aus Menschen besteht, »die es nötig haben« und aus unterschiedlichen hemmen- den Gründen nicht lachen können. Dieses Vorurteil, zu dem auch die Zuschreibung gehört, beim Lachyoga werde ein künstliches, gar gekünsteltes Lachen praktiziert, geht an dessen Zielsetzung vorbei: Das dort erschallende Lachen ist absichtsvoll »grundlos«. Lachyoga betreibt man nicht, weil man keinen Humor hat, außer- stande ist, Witze zu verstehen, aus Verklemmtheit und so weiter, sondern als bewusste Strategie, bei der die o.g. positiven Wirkun- gen des Lachens zum Tragen kommen. Dazu gehört in erster Linie, dass man nicht, wie zum Beispiel in komischen Situationen, kurz und heftig lacht, sondern in einer bewussten Chronologie und vor allem über einen Zeitraum von 10 bis 15 Minuten. Täglich angewen- det, wirkt Lachen dann laut Griebeling ähnlich wie Ausdauersport.
Entwickelt wurde Lachyoga – was Wunder – von einem indischen Arzt: Madan Kataria griff 1995 mit der Gründung des ersten indi- schen Lachclubs auf Erkenntnisse der vom Amerikaner William F. Fry begründeten Lachwissenschaft (Gelotologie) zurück, der in den 1960er Jahren von der Geschichte seines Landsmanns Norman Cousins inspiriert wurde. Der war den heilenden Wirkungen des Lachens auf die Spur gekommen, als er an einer schmerzhaften Krankheit litt und feststellte, dass das Anschauen lustiger Filme eine Abnahme seiner Schmerzempfindung bedingte. Seither
forscht die Medizin den therapeutischen Effekten des Lachens nach – und in der Praxis wird es erfolgreich eingesetzt, nicht zuletzt in der Schmerzmedizin, aber, weil es lockert, befreit, Kre- ativität freisetzt, auch in Altenheimen, Kindergärten und Unterneh- men. An indischen Schulen, die mit Lachyoga arbeiten, werden bessere Leistungen und weniger Streit registriert. Lachyoga kom- biniert die geletologischen Erkenntnisse mit Elementen des Yoga, genauer des Pranayama: Atem-, Klatsch- und Dehnübungen wech- seln sich mit den einzelnen Lach-Einheiten ab.
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men Lachen zusammen. Natürlich ist es für manche zunächst eine Hemmschwelle, in der Gruppe loszulachen. Diese Scheu mag etwas damit zu tun haben, dass Lachen etwas höchst Individuelles ist, ein Vorgang, bei dem man die Kontrolle über sich selbst verlie- ren kann. Doch die Vorbehalte lassen sich rasch überwinden, und das vom Lachen ausgelöste Wohlbefinden entfaltet sich in der Gruppe am schönsten. Auch das hat die Wissenschaft bewiesen: Wer allein lacht, lacht nicht am besten, sondern kürzer und weni- ger intensiv, als es in der Gruppe der Fall wäre. Lachen hat eine starke soziale Komponente und stiftet auf fröhliche Weise Gemein- schaft – angefangen damit, dass man beim Lachen über den sel- ben Witz einen gemeinsamen Sinn für Humor erkennen kann.
Allerdings lernt man beim Lachyoga auch, alleine zuhause zu lachen – um den Preis, dadurch bei den Nachbarn zunächst für Befremden zu sorgen – es gibt Schlimmeres. Und schließlich ist einer der schönsten Effekte des Lachens ja seine befreiende Wir- kung: Wer lacht, ist selbstbewusst und ganz bei sich. Lachen schafft Distanz zu den Bedrückungen des Alltags. Zwar ist Lachen ein physischer Akt und Humor eine Haltung – doch kann Lachen als Erfahrung von Freiheit dazu beitragen, eine humorvolle Haltung zu entwickeln. »Wenn du nicht glücklich bist, verhalte dich wie ein glücklicher Mensch und du wirst es auch sein«, zitiert Griebeling auf seiner Homepage ein Sprichwort. Und Jonathan Trotz, eine Figur aus Erich Kästners »Fliegendem Klassenzimmer«, hat es auch schon gewusst: »Das wäre ja gelacht«, sagt er, »wenn das Leben nicht schön wäre.« t.s.
eden Mittwoch treffen sich Griebeling und seine Mitlachen- den in der Göttinger Musa im Lachclub, in dem Griebeling kostenlos und ehrenamtlich Lachyoga anbietet. Rund 10-15
Interessierte kommen dann für eine Stunde zum gemeinsa-
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kontakt
info
Egbert Griebeling, Lachyoga-Institut Sonne (LIS)
Sandersbeek 23
37085 Göttingen info@lachyoga-sonne.de
Am 9. und 10. September 2017 bietet Egbert Griebeling Interessierten in Göttingen eine zweitägige Lachyoga- Leiter-Ausbildung an. Übungsleiterinnen und -leiter Göttinger Sportvereinen wird dabei ein 30-prozentiger Rabatt auf die Kursgebühr gewährt. Weitere Informationen auf der Lachyoga-Sonne-Website.
www.lachyoga-sonne.de
(Alle Angaben ohne Gewähr)