Page 27 - Freizeitarena Heft 42
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Spaß an der Leistung: Sportunterricht mit Ines Greaber
Auf Tauch-Kurs
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Zu der gehören auch die Göttinger Taucher um das Ehe- paar Susanne und Michael Bohnenberger, die Tauchen zu ihrem Leben gemacht haben: In Lütgenhausen bei Rhumspringe betreiben sie ihr Zentrum für alle Produk-
te und Tauch-Dienstleistungen (das sich früher in der Göttinger Theaterstraße befand), im Badeparadies Eiswiese bieten sie regelmäßig Tauchkurse an, die sich nachhaltiger Beliebtheit erfreuen. Wer sich dort in einer der einen Monat dauernden Schulungen ausbilden lässt, macht das in erster Linie, um sich auf einen Urlaub an südlichen Gestaden vorzubereiten, oder hat gerade Urlaub gemacht und will nachträglich das Tauchen ler- nen – nach den Ferien melden sich besonders viele Interessen- ten zu Tauchkursen an.
Dass man aber auch im Lande bleiben und vor Ort ab- bzw. untertauchen kann, entdecken immer mehr Menschen als eine faszinierende Möglichkeit der Freizeitgestaltung, von der die Bohnenbergers – was Wunder – in den höchsten Tönen schwär- men: vom unvergleichlichen Schweben in Schwerelosigkeit, dem Gefühl von im wahrsten Wortsinn tiefster Geborgenheit, der Stille, dem Wissen, der herkömmlichen Alltagswelt mit ihren Beschwernissen entkommen zu. Dazu kommen natürlich die optischen Reize von Unterwasserflora und -fauna. Immer- hin fünf bis 20 Meter beträgt die Sichtweite in den heimischen Baggerseen, welche die Taucher nach der Qualität der jeweili- gen Sichtverhältnisse zu ihrem Revier küren (und für die natür- lich Taucherlaubnisse vorliegen müssen). Vor allem in der kal- ten Jahreszeit ist die Sicht klar, während sich das Wasser mit
zunehmender Wärme durch Schwebstoffe trübt. Hechte, Karp- fen, Welse und allerlei andere Unterwasserbewohner gibt es zu entdecken.
Als »extrem spannend« erlebt Michael Bohnenberger vor allem das Erlebnis der Dreidimensionalität und – für den Laien über- raschend – die nachhaltige Faszination, unter Wasser atmen zu können. Weniger die Bewegungsabläufe, sondern die Bereit- schaft, sich auf dieses Unterwasseratmen einzulassen, sei für Anfänger die größte Hürde – die aber rasch überwunden wird. Tauchen ist in erster Linie eine Frage des Vertrauens – in die Lehrenden, die Mittauchenden (denn allein sollte man niemals auf einen Tauchgang gehen) und nicht zuletzt in sich selbst. »Man muss klug im Kopf sein, um tauchen zu können«, sagt Michael Bohnenberger, der als 18-Jähriger bei einem USA-Auf- enthalt zum ersten Mal mit dem Tauchen in Berührung kam, und erklärt, warum Tauchen mehr als viele andere Sportarten eine Kopfsache ist: weil man über Selbstbewusstsein verfügen, ständig beobachten und die Situation unter Wasser einschätzen muss – vor allem natürlich, wenn man sich in größere Tiefen begibt, in denen der Umgebungsdruck steigt und allerlei Gefah- ren, wie der berüchtigte Tiefenrausch, lauern können.
Dennoch sei Tauchen ein ausgesprochen sicherer Sport, vor- ausgesetzt, man hält sich an die Regeln und Sicherheitsstan- dards, neigt nicht zum Hasardeurhaften und weist die nötigen körperlichen Voraussetzungen auf: Über eine gewisse Konditi- on sollte man verfügen, und gesund muss man sein. Herz, Lun-
Unterwasser-Fotos: Michael Bohnenberger


































































































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