Page 24 - Freizeitarena Heft 57
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Der Brothof in Waake
Es begann mit 6 ha und einer Sau namens Margot. Margot gibt es schon lange nicht mehr, sie ging den Weg alles Nutztier- haften. Aus den 6 ha aber wurde der Brothof Waake mit rund 75 ha landwirt- schaftlicher Nutzfläche, dort lebt Margots namenlose Nachfolgerschaft und ein freundlicher Hund namens Bär, dort wird in holzbefeuerten Steinöfen Brot geba- cken, dort werden Roggen, Weizen, Dinkel, Kartoffeln und allerlei anderes angebaut, und was dort wächst und gedeiht, wird
im zugehörigen Dorfladen verkauft. Es ist eine rechtschaffene Idylle.
Und die liegt mitten im Ort. Die Räume der ehemaligen Sparkasse beherbergen heute den Laden, im Keller gibt es noch einen Tresor, und dass dort Eier gelagert werden, kann man ruhig als symbo- lisch verstehen: Das Kapital des Brothofes und des Ladens wissen viele Menschen zu schätzen. An diesem sonnigen Dienstagvormittag im Juli herrscht ein reges Kommen und Gehen und eine grundfreundliche Stim- mung. Man scheint sich zu kennen, und dieser Eindruck trügt nicht. Ein Großteil der Leute, die hier kaufen, so erklärt die Mitarbeiterin Catarina Frey, seien Stamm- kunden, die regelmäßig hier einkaufen. Deshalb spiele es keine Rolle, dass Waake inzwischen eine Umge- hungsstraße hat. Im Gegenteil: Von der Ruhe, die im Dorf seither herrsche, profitiere auch der Laden. Der Platz davor wurde von der Gemeinde mit Sitzgelegen- heiten ausgestattet, dort kann man es sich mit Blick auf eine üppige Blumenwiese unter einer mächtigen Eiche bequem machen, einen Kaffee trinken und dem Treiben auf dem Platz und der Straße zuschauen – ein Angebot, das nicht nur Radfahrer gern annehmen. Grade fährt ein Trecker vorbei, der Fahrer winkt herü- ber und man meint, in das Szenario eines Bilderbuchs geraten zu sein.
Bei Hofe
Der Brothofladen Waake ist ein Musterbeispiel für landwirtschaftliche Direktvermarktung
Katharina Scheng, Cornelia Lohrberg (Inhaberin) , Catarina Frey (v. l. n. r.)