Page 21 - Freizeitarena 55
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  Dass Andreas Gruber diese Position erhalten hat, ist aus mehreren Gründen unbedingt nachvoll- ziehbar. Zum einen ist Andreas Gruber in Göttingen bestens vernetzt, wie man heute sagt. Von 1998 bis Februar 2019 war er Center-Manager des Kauf Park, seit fast zehn Jahren zudem ehrenamtlicher Vorsitzender des Göttinger Stadtsportbun- des, ein Amt, das er nun aufgeben muss. Will sagen, Gruber kennt die Göttinger Szene: das Sportvereinsleben mit all sei- nen Interessen, Bedürfnissen, Problemen und Protagonisten ebenso wie die kaufmännische Welt der Leinestadt. Er kennt das Marketing und weiß, wie man rechnen muss. Aber auch was die Organisation von Veranstaltungen angeht, hat er Erfahrungen gesammelt. Und nicht zuletzt kennt er das Göt- tinger Publikum. All das – die berühmten Synergie-Effekte – dürfte dazu beigetragen haben, dass Andreas Gruber Nach- folger von Alexander Frey wird.
Hinzu kommen ganz persönliche Kompetenzen: Andreas Gru- ber, der von sich glaubhaft behauptet, er habe »Spaß am Kom- munizieren«, strahlt eine erhebliche Energie aus und ein Tem- perament, das den gängigen Klischees widerspricht, die man mit seiner nordischen Herkunft verbindet: Andreas Gruber ist Ostfriese. Geboren wurde er 1962 in Leer, wo er nach dem Abi- tur und seiner Zeit bei der Bundeswehr eine Lehre bei der ört- lichen Sparkasse absolvierte. Von dort führte ihn der Weg erstmals nach Göttingen – zum Studium, was sonst. Von 1986 bis 1992 studierte er BWL an der Georgia Augusta. Anschlie- ßend trieb es ihn in die Welt hinaus, zumindest in die bundes- deutsche. Als Trainee und später Geschäftsführer eines Texti- leinzelhandelsunternehmens war er in Nürnberg, Mannheim, Hannover und Frankfurt tätig, bevor es ihn zurück nach Göt- tingen zog, zum neu erbauten Kauf Park, den er erfolgreich managte, bis das Unternehmen verkauft wurde.
Da kam die Stellenausschreibung der GoeSF gerade recht, Überlegungen, sich andernorts neu zu orientieren – im Bereich Sportorganisation oder Immobilien – wurden freudig beiseite gerückt. Gern wäre Gruber sowieso nicht aus Göttin- gen fortgegangen, hier fühlt er sich mit Ehefrau und zwei Töchtern zuhause, hier bezog er just ein Haus in Hetjershau- sen, hier ist er Tennis spielendes Mitglied bei Gelb-Weiß Ellie- hausen. Und hier fühlt er sich wohl und ist – siehe oben – im besten Sinne etabliert.
Und nun die GoeSF als logische Fortsetzung der beruflichen Laufbahn. Man könnte meinen: als Krönung. Zumindest benutzt Gruber mehrere Male im Gespräch die Formulierung, es handele sich bei seinem neuen um einen Traumjob, und er freut sich auf die Vielfalt der Aufgaben bei der GoeSF. Dabei gehe es nicht nur um das Badeparadies und die Freibäder, nicht nur um die Pflege und den Ausbau der Sportinfrastruk- tur, das Besondere sei ja der Schwerpunkt »Freizeit«, die damit einhergehenden Verpflichtungen, die Möglichkeiten, Freizeit in der Stadt zu gestalten. Er kenne keine Stadt mit so reichhaltigen Sport- und Freizeitangeboten, mit einer so gro- ßen Offenheit und Neugier der Bevölkerung, die Angebote wahrzunehmen und sich auf Neues einzulassen. Genial die Konstruktion der GoeSF als GmbH mit eigenen Wirtschafts- und Entwicklungsspielräumen. Immer wieder betont Andreas Gruber die Verdienste seiner Vorgänger: Hans-Joachim Perk und Alexander Frey hätten die GoeSF in einer Weise aufge- stellt, die vorbildlich sei.
Da ist es natürlich naheliegend, zu fragen, was Andreas Gruber als zukünftiger Geschäftsführer anders, neu machen will. Und angesichts des euphorischen Lobes der Arbeit seiner Vorgänger ist es ebenso naheliegend, dass Gruber nicht im Entferntesten daran denkt, grundlegende Dinge zu verändern. Er übernehme ja die Geschäftsführung eines sehr gut aufgestellten Unternehmens mit erfahrenen und engagierten Mitarbeiterinnen und Mitar-
beitern. Da sei eine »große Kompetenz
vorhanden«. Es komme darauf an, die-
sen Erfolgsweg weiter zu beschreiten,
die GoeSF und ihre Angebote in »Intensi-
tät und Prägnanz« weiterhin zu entwickeln. Wichtig sei es, die Qualität dieser Angebote und Kompetenzen in der Öffentlich- keit zu kommunizieren, deutlich zu zeigen, was die »Marke« GoeSF ist und leistet. Kooperationen innerhalb der Stadt stär- ken, die Potentiale nutzen, zeigen, wie viele Geschäftsfelder die GoeSF bearbeitet: »Das ist sehr spannend.«
Seit dem 1. September arbeitet Andreas Gruber bereits in der GoeSF-Geschäftsstelle im Badeparadies, noch an der Seite des scheidenden Alexander Frey. Ab Ende Februar wird er dann alleinverantwortlich die Geschicke des Unternehmens führen. t.s.
»Spaß am Kommunizieren«
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