Page 18 - Freizeitarena
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gesund »süßstoff«
Heimischer Honig ist mehr
als ein Süßstoff
Süßer
Genuss
Nun sammeln sie wieder: Nach einem endlich einmal passablen Winter sind die Bienenvölker unterwegs, um ihrem Geschäft des Nektarsammelns und Honigproduzierens nachzugehen. Und weil der Winter für die Bienen ein guter war, sollte sich auch der Mensch freuen. Denn Bienen brauchen einen richtigen Winter, mit viel Frost.
Weshalb denn auch der Klimawandel für die Bienen eine katastrophale Bedrohung darstellt: Milde Temperaturen führen dazu, dass die emsigen Brummer nicht zur Ruhe kommen – und das tut ihnen ebenso wenig gut wie dem Menschen. Die Bienen hören nicht auf zu brüten und verbrauchen zu viel Energie. Zudem lassen laue Winter Schädlinge am Leben: Milben, die neben anderen Faktoren wie Monokulturen in der Landwirtschaft und einem entsprechend rückläufigen Nahrungsangebot zu deren Sterben beitragen. Schon bei Temperaturen zwischen 7 und 9 Grad Celsius fangen Bienen an zu brüten. Deshalb brauchen sie einen richtigen Winter, um sich ausruhen zu können, berich- tet Holger Meier, der sich der Imkerei verschrieben hat, seit er 2012 im Rahmen einer Aktion an der Waldorfschule, die seine Kinder besuchen, mit der faszinierenden Welt der Bienen kon- frontiert wurde. Gäste des Badeparadieses (und Leser der »Freizeitarena«) kennen Meier als Saunameister, der u.a. Jahara sowie Kurse im Babyschwimmen anbietet; als selbst- ständiger Heilpraktiker bietet er in eigener Praxis Shiatsu an.
Im letzten Jahr hat er am Badeparadies zudem seine Bienen stationiert, denn in der Umgebung wachsen jede Menge der von den Bienen sehr geschätzten Linden (6.500 gibt es laut Meier in Göttingen). Den dadurch entstehenden Lindenblütenhonig wiederum schätzt der Mensch – nicht nur, aber vor allem der erkältete.
Honig gehört zu den ältesten und segensreichsten Nahrungs- mitteln der Welt – vorausgesetzt, dass er unter korrekten Bedingungen produziert wurde. Nur 20 Prozent des in Deutsch- land in den Handel kommenden Honigs stammen auch aus Deutschland, der Rest wird importiert. Dabei ist laut Meier größte Vorsicht geboten, weil der Import-Honig verändert sein kann und nicht mehr seine wichtigen Bestandteile enthält. Deutscher Honig, vor allem wenn er mit einem Qualitätssiegel des Deutschen Imkerbundes versehen ist und aus der Region vom Imker des Vertrauens kommt, verfügt in der Regel über beste Qualität.
Zu seiner großen Überraschung musste Meier, der seine Bie- nen bislang in Herberhausen und im Forstbotanischen Garten hält, feststellen, dass sie in der Stadt, am Badeparadies, wesentlich besser zurechtkamen und einen höheren Ertrag erbrachten. Das scheint paradox, ist aber logisch: denn in der urbanen Umgebung sind Bienen weniger Pflanzenschutzmit- teln und Insektiziden ausgesetzt; mit den dort vor allem vom Straßenverkehr verursachten Belastungen dagegen werden sie fertig. Womit wir auch bei den gesundheitlichen Segenswir- kungen des Honigs angekommen wären, der zu 80 Prozent aus verschiedenen Zuckern, Vitaminen, Mineralstoffen, Enzymen, Aminosäuren, Spurenelementen und Blütenpollen und zu ca. 15 bis 18 Prozent aus Wasser besteht. Honig hat durch seine Bestandteile eine für den Menschen gesunde und antibakteri-
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