Page 6 - Freizeitarena Heft 41
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Golfen im Naherholungsgebiet
Grün für
alle
Nach mehr als zwanzigjähriger Diskussion rückt die Pla- nung für einen öffentlichen, vereinsfreien Golfplatz in Göttingen in vielleicht greifbare Nähe: als Teil eines neu zu gestaltenden Naherholungsgebietes im Süden Geis- mars und unter Beteiligung der Göttinger Sport und Frei- zeit GmbH (GoeSF). Die GoeSF begleitet dabei die Vorpla- nungen durch das Planungsbüro »No.9 Golfdesign« und wird das zukünftige Gelände verpachten.
Zum jetzigen Zeitpunkt geht es darum, ein fundiertes Konzept zu entwickeln, das möglichst vielen zugute kommt und über das dann mit allen Beteiligten dis- kutiert werden kann. Doch bevor es überhaupt los-
geht, müssen noch die folgenden großen Schritte getan werden:
> Umwelt-undLandschaftsplanung
> BeteiligungvonGremienundÖffentlichkeit
> ErstellungeinesFlächennutzungsplans
> EntlassungderFlächenausdemLandschaftsschutz > AufstelleneinesBebauungsplans
Erst wenn es einen Bebauungsplan gibt, kann ein Bauan- trag gestellt werden.
Tatsächlich soll das geplante Naherholungsgebiet im Süden Geismars um die ehemalige Bauschuttdeponie insgesamt eine Fläche von 75 Hektar haben. Die Spielflächen des Golf- platzes werden gemäß ersten Planungskonzepten von die- ser Gesamtfläche ca. 20 Hektar belegen. 3 % dieser Fläche wiederum werden zwar sehr häufig kurz gemäht und bedarfgerecht gedüngt und beregnet. Daneben gibt es aber deutlich größere Bereiche, in denen viel seltener gemäht und weder gedüngt noch gewässert wird. Alle Rasenflä- chen zusammen werden nur etwa 28% des Gesamtareals belegen.
Die Positionierung des Golfplatzes wird, so sieht es das Pla- nungskonzept vor, die bisherigen Entwicklungserfolge der Rekultivierungsmaßnahmen im Bereich der alten Deponie mit höchster Priorität berücksichtigen. Bei den Entwicklungszie- len für das Areal stehen Erhalt und Sicherung von Lebens- raumfunktionen sowie gezielte Habitatverbesserungen im Vor- dergrund. Nicht nur zwischen den Spielbahnen gibt es viel Raum für Maßnahmen zur Entwicklung der Biodiversität. Mit der Einbindung von zur Zeit intensiv genutzten landwirtschaft- lichen Flächen (diese machen 40 der gesamten 75 Hektar aus) werden sich zudem die Bodenbelastungen auf dem Areal deut- lich verringern. Durch gezielte landschaftsplanerische Maß- nahmen sollen heterogene Vegetationsstrukturen erhalten, gepflegt und neu angelegt werden: Hecken, Graswege, Blüh- streifen und Grünland werden beispielsweise für eine hohe Insektendichte für Brut und Kükenaufzucht der dort lebenden Vogelarten sorgen. Natürlich sollen auch die Menschen von diesem neuen Naherholungsgebiet profitieren. Spaziergän- gern, Joggern, Hundehaltern, Wanderern und Reitern soll ein öffentliches Wegenetz mit Ausblicken und Sitzbänken das Gebiet erschließen. In einer öffentlichen Gaststätte soll man sich bei Kaffee und Kuchen oder einer Brotzeit stärken können. Aktive Freizeitgestaltung kann somit stadtnah erfolgen, Geis- mar und Diemarden wären direkt angebunden.
Der zukünftige Golfplatz soll internationalem Standard ent- sprechen und kann, gerade weil er in die bestehende Land- schaft integriert werden soll, einen besonderen Reiz entfalten,